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Auch Mütter dürfen lernen: Verbot des Schulbesuchs für Schwangere und Mütter aufgehoben

Gute Nachrichten kommen aus Tansania: Tansania hat das Verbot des Schulbesuchs für schwangere Mädchen und junge Mütter aufgehoben. Bisher haben sie in Tansania durch Schwangerschaft das Recht auf Bildung verloren.

Die Aufhebung des Verbots ist einer der Schritte der neuen Präsidentin Samia Suluhu Hassan, um die politischen Vorgaben ihres Vorgängers John Magafuli zu überwinden. Der Präsident verstarb im März 2021. Dabei erstreckte sich das Verbot nicht nur auf Schwangere. Rund 37 Prozent der Frauen in Tansania heiraten vor ihrem 18. Geburtstag. Bisher waren sie damit automatisch vom Schulunterricht ausgeschlossen. Dies seit den 1960er Jahren geltende Gesetz wurde unter Präsident Magafuli kontinuierlich verschärft.

Bildungsministerin Joyce Ndalichako bestätigte die Aufhebung des Verbots. Mit ihr geht auch eine besonders erniedrigende Praxis zu Ende, die pubertierende Mädchen an Schulen zu Schwangerschaftstests verpflichtet, um zu entscheiden, ob sie gehen müssen oder bleiben dürfen. Dies stößt seit Jahren auf Kritik von Menschenrechtsorganisationen. Angestoßen wurden die neuesten Veränderungen, weil unter anderem die Weltbank die Gewährung weiterer Kredite für Tansania an die Voraussetzung gebunden hatte, dass junge Mütter, die oft gegen ihren Willen schwanger geworden waren, ihre Ausbildung fortsetzen dürfen. Die Weltbank schätzt die Zahl der erzwungenen Schulabbrüche in Tansania auf 5.500 pro Jahr, tansanische Organisationen sprechen von 8.000.

Quelle: "Tansania-Information« von Mission/EineWelt (Dezember 2021) und "Die taz" vom 3.12.2021.

Interview mit Claudia Zeising zur Corona-Situation in Afrika

„Akzeptieren was ist und einfach Vertrauen ins Leben haben - das ist gerade wichtig“

Claudia, was weißt Du über die derzeitige Corona-Lage in Tansania und Malawi?

Claudia Zeising: In Malawi sieht es echt schlecht aus. Im letzten Jahr hatten sie dort kaum Fälle von Infizierten, doch die Zahlen steigen seit Dezember drastisch. Es wird vermutet, dass es sich in erster Linie um den mutierten Virus aus Südafrika handelt. Den haben Arbeiter, die von Südafrika über Weihnachten nach Hause kamen, mitgebracht. Zwei Mitglieder des malawischen Kabinetts sind bereits verstorben und der Präsident ist sehr besorgt, hat mehrere Statements rausgegeben.

Weiterführende Infos hier:

Was macht Dir besonders große Sorge?

Claudia Zeising: Was mir Sorge macht ist die leider große Verunsicherung auch im Zusammenhang mit Impfungen. Es gibt immer wieder Menschen, die behaupten, dass Weiße über die Impfung versuchen wollen, Afrikaner unfruchtbar zu machen und auch umzubringen. Da wird sehr viel Angst geschürt. Auch in Bezug auf Behandlungsmöglichkeiten gibt es viel Unsicherheit.

Was hast Du an Nachrichten aus Tansania erhalten?

Claudia Zeising: In Tansania starb vor drei Wochen der ehemalige Generalsekretär der Kirche in Rungwe, ein Freund von mir, an Corona. Und nicht nur die Moravian Church berichtet von Todesfällen. Leider sieht der tansanische Präsident das anders.


Weitere Informationen zur Situation finden Sie in dem Blogbeitrag von Elke Dieterich, einer Freundin von Claudia Zeising. Sie war seit Oktober 2020 in Tansania und betreute dort mit ihrer Organisation Projekte: https://www.managerfuermenschen.com/zwischen-paradies-und-panik/.

Text zur Situation in Malawi: Tanzania says no plans in place to accept COVID-19 vaccines

Auch die evangelische und katholische Kirche warnen vor einer starken Verbreitung des Virus in Tansania. Eine Stellungnahme kann man hier nachlesen: https://mission-einewelt.de/zweite-corona-welle-in-tansania-kirchen-warnen/.

Film-Happy

Happys Ausbildung unterstützen wir seit vielen Jahren, inzwischen studiert sie im 2. Jahr – sehen Sie dazu Happys Film.

Masken gegen Corona

Auch die Nähgruppe „Pamoja tunaweza“ näht nun Mundschutzmasken. Ansonsten sei die Lage in Tansania unübersichtlich, so schrieb uns Claudia Zeising, die engen Kontakt zu den Gruppen in Tansania hält. Bis zum 14. April 2020 wurden laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Land 53 Infizierte und 3 Todesfälle gemeldet. Die ersten bestätigten Infektionen wurden am 16. März 2020 gemeldet, wobei dieses Datum sich auf die offizielle Meldung bezieht.

Masken nhen gegen Corona„Leider wird die Gefahr in Tansania offiziell eher runtergespielt. Was wohl auch damit zu tun hat, dass es wahrscheinlich kaum Möglichkeiten und Material zum Testen gibt. Allerdings erzählt Melania, daß sie auffallend viele Beerdigungen haben. Zudem ist natürlich die Erreichbarkeit in den abgelegenen ländlichen Regionen problematisch. Bisher kommen lediglich aus Burkina Faso und Kamerun einigermaßen verlässlich Zahlen. Selbst die Südafrikaner sind sehr skeptisch, ob sie eine Übersicht der Lage im Lande haben“, so Claudia Zeising.

„Noch gibt es innerhalb Tansanias keine Reisebeschränkungen, nur wer von Außerhalb des Landes kommt, muss in Quarantäne. Diese Reisenden müssen dann Unterbringung und Versorgung selbst bezahlen, Quarantänezentren sind die Hotels im Besitz des Präsidenten - ohne Kommentar.“

Claudia beschreibt weiter, dass auch der öffentliche Transport ein großes Problem und Sicherheitsrisiko sei. Gereist werde mit in der Regel hoffnungslos überfüllten Kleinbussen und sehr engen Überlandbussen. Wer es sich leisten kann fliegt, aber nur wenige Orte sind mit Flugzeugen erreichbar.

Wir bleiben in engem Kontakt mit Melania und versuchen, zeitnah zu berichten. 

 

 

 

 

 

 

 

 Das Foto zeigt die Leiterin und Koordinatorin der Frauenarbeit, Pfarrerin Melania Mrema-Kyando, mit einer Mundschutzmaske der Frauen-Nähgruppe.

April 2020

Kindertag in Rungwe

IMG 3353Einfach nur mal Kind sein: Das können kleine und große Kinder an dem einmal pro Monat stattfindenden Kindertag in Rungwe.

Sie treffen dort andere, mit HIV infizierte Kinder, erhalten viele Informationen rund um den Umgang mit HIV. Ein Zahnarzt kommt und führt eine Zahnvorsorge durch.

 

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Und vor allem: Sie können miteinander spielen, lachen, essen – und einfach nur mal unbeschwert Kind sein.

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Spontane Hilfe für Pfarrerin Melania

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Ende August 2019 erreichte uns ein Hilferuf aus der Südprovinz Tansanias: Das Haus von Pfarrerin Melania Mrema-Kyando war abgebrannt. Melania ist nicht nur Leiterin der Frauenarbeit und in der Südprovinz Tansanias, sondern gleichermaßen auch die gute Seele der Projekte vor Ort.

Umso glücklicher waren wir, dass unser spontaner Spendenaufruf im September zu einer so überwältigenden Resonanz geführt hat und wir Melania beim Wiederaufbau ihres Hauses unterstützen können. Insgesamt 1.500 Euro wurden gespendet. abgebrannt

Ein herzliches Dankeschön an alle Spenderinnen und Spender, auch im Namen von Melania!

 

 

 

 

Januar 2020